Freiheit und Kreativität


Das Labor LaS³ vermittelt Studierenden und Doktorand*innen in vielfältigen Forschungsprojekten Fachwissen zu Software-Sicherheit – und eine große Faszination fürs Forschen.
Über seine hochkomplexe Arbeit spricht Prof. Dr. Jürgen Mottok gerne in aussagekräftigen Bildern – und vermittelt so auf sehr laienverständliche Art die Faszination für seine Forschung. Software entwickeln, sagt er zum Beispiel, sei ein bisschen wie kochen. „Es schmeckt nur, wenn man genau weiß, was zu tun ist und Fehlern vorbeugt. Wir wollen die gute Küche der Software-Entwicklung sein.“ Sein Software Engineering Laboratory for Safe and Secure Systems (LaS³) kümmert sich um zwei große Bereiche: „Wir schützen den Menschen vor dem technischen System und wir schützen das technische System vor dem Menschen.“
Konkret kümmert sich das Team also zum einen um die IT-Sicherheit, etwa durch Algorithmen der Geheimhaltung, sodass mögliche Hacker-Angriffe einem System nichts anhaben können. Zum anderen wollen die Programmierer*innen im Bereich der funktionalen Sicherheit wiederum so viel Technik integrieren, etwa in Form von Parallel- oder Echtzeitsystemen, dass es zu keinem Systemausfall kommen kann und somit keine Menschenleben durch diese Systeme gefährdet sind. Schließlich, ergänzt Prof. Dr. Mottok, gehe es bei Software- und Systemsicherheit um kritische Bereiche wie Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik oder IT-sichere Energieversorgung.
Das LaS³ arbeitet in vielen Forschungsvorhaben mit Verbundpartnern zusammen. „Das Motto des Labors ist: Wer allein arbeitet, addiert. Wer zusammen arbeitet, multipliziert“, bringt es Prof. Dr. Mottok auf den Punkt. Schwerpunkt sind öffentlich-rechtlich geförderte Projekte. „Die wissenschaftliche Unabhängigkeit und Freiheit ist eine große Motivation für mich.“ Dabei hat das LaS³ auch ein Stück weit Geschichte geschrieben: Beim Verbundvorhaben FORMUS³IC der bayerischen Forschungsstiftung, an dem fünf Hochschulen und eine Universität beteiligt waren, übernahm mit dem LaS³ erstmals eine Hochschul-Einrichtung die Projektleitung. Das LaS³ ist mit Prof. Dr. Mottok außerdem im Vorstand des Bayerischen Clusters für IT-Security und Safety vertreten.
„Es ist die Neugierde, die mich antreibt. Als Professor kann man den Dingen auf den Grund gehen“, erzählt Prof. Dr. Mottok, der seit vier Jahren Forschungsprofessor im Rahmen des Zentrums Digitalisierung Bayern ist. Aktuell will sein Team unter anderem „der KI auf die Spur kommen“. Im Projekt HOLMES³ geht es darum, zu bewerten, ob KI-Systeme sicher sind. Beim derzeit größten Projekt ES³M dreht sich alles um die IT-Sicherheit der Energienetze.
Die Stellen im LaS³ sind heiß begehrt, wohl nicht zuletzt wegen der inspirierenden Atmosphäre. Die Lehrphilosophie von Prof. Dr. Mottok ist es, seine Doktorand*innen „zu motivieren, ihre Grenzen zu erkennen – und diese zu verschieben“. Wieder recht bildhaft vergleicht er sie mit Pflanzen. „Meine Aufgabe ist es, sie zum Wachsen zu bringen.“ Mit Erfolg: Es gab schon etliche Ausgründungen aus dem LaS³, darunter die Erfolgs-Unternehmen iNTENCE automotive electronics sowie Timing-Architects Embedded Systems. Einige Doktorand*innen lassen sich auch von Prof. Dr. Mottoks Forschungsleidenschaft inspirieren: Vier Ehemalige sind inzwischen selbst Professor*innen.
Dieser Beitrag stammt aus dem Jubiläumsmagazin der OTH Regensburg und ist unter folgendem Link zu finden:
https://www.oth-regensburg.de/fileadmin/media/presse/pdf/2021/OTH_50-Jubi_Magazin-Online-DS.pdf


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