Digitalisierung: „DInO“ unterstützt kleinere Unternehmen – Aiwanger sieht darin große Chancen


Digitalisierung: „DInO“ unterstützt kleinere Unternehmen – Aiwanger sieht darin große Chancen

Welche Technologien es gibt, ließ sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von OTH-Professor Jürgen Mottok erklären. Foto: Mahler

Von Franziska Mahler aus der Mittelbayerischen Zeitung.

Digitalisierung – ein Wort, mit dem viele Baustellen einhergehen. Gerade kleinere Unternehmen und öffentliche Einrichtungen im ländlichen Raum stellt das Thema vor große Herausforderungen. Mit DInO wird ihnen nun unter die Arme gegriffen.

Etliche „digitalisierungswütige Menschen“ begrüßte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gestern in der TechBase in Regensburg zur Auftaktveranstaltung des Projekts. Wolfgang Dorner und Jane Wuth von der Technischen Hochschule Deggendorf führten durch das Programm. Der außergewöhnliche Projektname wurde häufig thematisiert. Denn bei dem Wort Dino denkt man wohl eher an eine ausgestorbene Spezies als an Modernität. Ironischerweise könne DInO für kleinere und mittlere Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen aber zukünftig eine Überlebenshilfe sein, so Aiwanger.

Ein Verbindung zwischen Theorie und Praxis

DInO steht für „Digital Innovation Ostbayern“. Damit ist in Regensburg nun eines von drei European Digital Innovation Hubs (EDIHs) in Bayern angesiedelt. Das Ziel: Den Wirtschaftsstandort Ostbayern stärken, indem mittelständische Unternehmen und Kommunen bei der Digitalisierung, der Automatisierung von Arbeitsprozessen und bei innovativen Ideen unterstützt werden.

Dabei entsteht eine Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft. Digitalisierung ist ein vielbesprochenes Thema in der Politik – auch weil es noch viele offene Baustellen gibt. Aiwanger hofft, dass Unternehmen dadurch „den Wahnsinn“ besser organisieren können.

Bürokratie-Abbau durch Digitalisierung

Dass das funktionieren kann, bewies Matthias Schmid, Prokurist der Yormas AG. Ein typisches Bild in vielen Büros: Schränke voller Aktenordner. Mithilfe der Digitalisierung habe es das Plattlinger Unternehmen geschafft, auf fast jedes Bürokratie-Papier zu verzichten und somit auch auf hohe Verwaltungskosten. Das meiste laufe nun online.

Zusätzlich wurden Arbeitsabläufe automatisiert: Die Butterbreze schneidet und schmiert beispielsweise kein Mitarbeiter mehr – das übernimmt ein Roboter. Seit 2023 gibt es bei Yormas deshalb eine Vier-Tage-Woche für einige Arbeitnehmer. Durch Künstlicher Intelligenz, die in verschiedenen Arbeitsbereichen weiter voranschreitet, werde es den Mitarbeitern auch künftig leichter gemacht.

Unternehmen können sich problemlos ausprobieren

Die Entscheidung zur Innovation liegt beim Unternehmenschef. Genau hier kommt DInO ins Spiel: Man kann Digitalisierungsmöglichkeiten problemlos ausprobieren. Die Ansprechpartner der OTH Regensburg, der Technischen Hochschule Deggendorf, der R-Tech GmbH und der Bayerischen KI-Agentur bieten vier Services an. Zum einen können Technologien getestet werden, bevor investiert wird – beispielsweise aus den Bereichen IT-Sicherheit, Eye-Tracking und Künstliche Intelligenz.

Im Bereich „skills and training“ wird der digitale Wandel durch den Aufbau allgemeiner Kompetenzen und eines Austausches zwischen Startups und Unternehmen gefördert. Auch bei der Evaluierung von geeigneten Fördermitteln und Investoren wird man nicht allein gelassen. Im Vordergrund steht außerdem der Aufbau eines großen Innovationsnetzwerks.

„Wer es wagt, etwas Neues auszuprobieren, hat am Ende bessere Ergebnisse“, sagt Jürgen Mottok, Professor an der OTH. Er betont, dass das DInO-Projekt sich für alle Branchen eigne. Auch abseits der TechBase stünden zuständige Ansprechpartner zur Verfügung.

Weitere bayerische Hubs

Hintergrund: Die EU-Kommission will ein europaweites Netzwerk aufbauen. Unternehmen sollen bei der digitalen Transformation unterstützt werden.

Nürnberg: DIGICARE zielt darauf ab, die Zeit bis zur Markteinführung von Produkten zu verkürzen. Auch unterstützende Dienstleistungen werden angeboten, die individuell auf die Bedürfnisse von Gesundheitsversorgern sowie Patienten zugeschnitten sind, heißt es in einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung.

Bayern Innovativ: Mit dem Hub „Digitale Innovationen für die Industrie in Bayern“ werden vorwiegend kleine und mittlere Industrieunternehmen und Startups unterstützt, um deren Existenz- und Wettbewerbsfähigkeit in Transformationsprozessen der Industrie 4.0 zu steigern.

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