Schreibanlässe ermöglichen „Spickzettel“

8 MIN Lesezeit


Schreibanlässe ermöglichen „Spickzettel“

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops im September 2018 in „Haus Werdenfels“ in Nittendorf. Von links: Rebecca Reuter, Sabrina Jahn, Florian Hauser, Juliane Kis, Dr. Matthias Kampmann, Prof. Dr. Jürgen Mottok. Foto: LaS³/EVELIN

Das EVELIN-Team der OTH Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Mottok entwickelte in einem eintägigen Workshop ein neues Prüfungsformat. Dieses soll den Weg zur Portfolio-Prüfung bereiten. 

Mitglieder des EVELIN-Teams von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) trafen sich am 25. September 2018 in Haus Werdenfels in Nittendorf zu einem eintägigen Workshop. Gegenstand von Planung und Diskussion war die Entwicklung eines neuen Vorlesungs- und Prüfungsformats im Rahmen der Vorlesung „Software Engineering sicherer Systeme“ (SES). Schließlich steht „EVELIN“ für die „Experimentelle Verbesserung des Lernens von Software Engineering“.

Zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Mottok, Mitglied der Fakultät Elektro- und Informationstechnik und wissenschaftlicher Leiter des LaS3 – Laboratory for Safe and Secure Systems, gestalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Florian Hauser, Sabrina Jahn, Dr. Matthias Kampmann, Juliane Kis und Rebecca Reuter ein neuartiges Format, das die klassische Klausur als Standardprüfung dynamisiert. Unter dem Begriff „CHEATfolio“ stellt es einen ersten Ansatz dar, Studierende an eine Portfolio-Prüfung heranzuführen.

CHEATfolio fokussiert auf Selbstlernmomente, Recherche- und Schreibleistungen sowie die Ausprägung der Reflexion des eigenen Lernverhaltens, ohne auf die klassische Prüfung mittels Klausur zu verzichten. Studierende bekommen zwei verschieden umfangreiche Schreibanlässe während des Semesters geboten. Diese werden in digitaler Form von Wikipedia-ähnlichen Artikeln in einem Wiki realisiert. Teilnehmende erhalten daraufhin während des Semesters Feedback, und das sowohl bezogen auf die geschriebenen Inhalte als auch hinsichtlich Sprache und Reflexion. Die verfassten Inhalte können daraufhin überarbeitet werden.

In puncto Prüfung neue Wege beschreiten

Der Clou an der Sache: Die eigenen Texte, die Studierende in dieser Weise selbst recherchiert haben, dürfen sie als Arbeitsmaterial mit in die Klausur nehmen. Prof. Dr. Mottok begründet das Vorgehen so: „Software Engineering ist eine abstrakte, komplexe und nicht auf Anhieb zugängliche Wissenschaft. Aus diesem Grund beschreiten wir mit EVELIN zugleich neue Wege hinsichtlich Prüfungen.“ Zudem seien gewisse Teile des Software Engineering dezidiert textorientiert. „Daher drängen sich Schreibanlässe sowohl zur Einprägung der Lerninhalte als auch mit Blick auf das zukünftige Berufsleben als Medium des Lernens und Display des Gelernten geradezu auf.“

Das Projekt „EVELIN“

„EVELIN“ steht für „Experimentelle Verbesserung des Lernens von Software Engineering“ und ist ein Verbundforschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Qualitätspakt Lehre“ in einer zweiten Phase bis Ende 2020 gefördert wird. Teams an den Hochschulen von Aschaffenburg, Coburg, Kempten, Neu-Ulm und Regensburg suchen nach Antworten auf die Frage, wie sich Software Engineering am besten lehren und lernen lässt. Es leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Hochschulausbildung des Software Engineering.

Das könnte Sie auch interessieren

STELLENANGEBOTE

Unsere offenen Stellenangebote

Nach oben scrollen